Kohlenmonoxid – Vergiftung
CO macht K. O.
Kohlenmonoxid ist tödlich.
Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht sehen, riechen oder schmecken kann. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot. Darüber hinaus kann das Gas mühelos durch Wände oder Fußböden dringen, so dass es auch in Räumen auftritt, in denen sich keine potenzielle CO-Gefahrenquelle befindet. Alle Faktoren zusammengenommen machen CO so heimtückisch. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann eine Kohlenmonoxidvergiftung zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit und zu massiven gesundheitlichen Spätfolgen bis hin zum Tod führen.
Beschwerden:
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Kopfschmerzen
- Verwirrtheit
- Druck auf der Brust
- Herzrasen
- Übelkeit bis hin zu Erbrechen
- Bewusstlosigkeit
Beim Einatmen von Kohlenmonoxid (CO) gelangt das Atemgift über die Lunge in den Blutkreislauf. Dort bindet es sich an das Hämoglobin, das normalerweise Sauerstoff in den roten Blutkörperchen transportiert. Es verdrängt den Sauerstoff und blockiert dessen Aufnahme im Blut. Der lebenswichtige Sauerstoff kann dadurch nicht mehr zu den Zellen transportiert werden und die Organe – zu allererst das Gehirn – werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Bei einer hohen Konzentration an Kohlenmonoxid wird der Mensch bewusstlos ¬– ¬und wacht nicht mehr auf.
Auch in geringen Dosen über einen längeren Zeitraum kann das Gift zu einer chronischen Vergiftung führen. Da besonders das Gehirn vom Sauerstoffverlust betroffen ist, kann eine Kohlenmonoxidvergiftung selbst nach der Behandlung langfristig zu Gedächtnis- und Bewegungsstörungen, z. B. Parkinson, oder psychiatrischen Beschwerden wie Angststörungen und Depressionen führen.
Da die Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung nicht
sehr eindeutig sind, können diese ohne den Alarm eines
Kohlenmonoxid-Melders im Haus (oder durch ein Warngerät des
herbeigerufenen Rettungsdienstes) selten z.B. vom Hausarzt richtig
diagnostostiziert werden. Die einzig aussagefähige Untersuchung bei
Verdacht auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ist die Blutgasanalyse im
Krankenhaus. Um diesen Verdacht weiter einzugrenzen, stellen Sie sich
folgende Fragen:
Haben Sie einige oder mehrere der folgenden Symptome: Sehstörungen, Schwindel, Schläfrigkeit, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schüttelfrost, Übelkeit bis hin zu Erbrechen?
Sauerstoff (O2) als auch Kohlenmonoxid (CO) werden über Mund und Nase eingeatmet. So gelangen sie in die Lunge und damit in die Lungenbläschen. Dort findet der Gasaustausch statt, der frischen Sauerstoff (O2) über das Blut zu den Organen transportiert und „verbrauchten Sauerstoff“ in Form von Kohlendioxid (CO2) wieder aus den Zellen abtransportiert.
Im Blut befinden sich die roten Blutkörperchen mit dem eisenhaltigen Hämoglobin. Sauerstoff und Eisen verbinden
sich sehr gut. Kohlenmonoxid hat jedoch eine 300 mal so starke Bindung an das Hämoglobin im Blut wie Sauerstoff. Kohlenmonoxid blockiert daher am Hämoglobin den Sauerstoff, so dass die roten Blutlörperchen keinen Sauerstoff mehr in die Organe transportieren können. Bei hoher CO-Konzentration in der Raumluft oder geringen Dosen über einen langen Zeitraum droht der Gehirntod und Tod durch Ersticken.
Gefahrenquellen
Gastherme
Technische Defekte, verstopfte oder undichte Abluftrohre sowie mangelnde Frischluftzufuhr können den Austritt von Kohlenmonoxid verursachen.
Heizungsanlage
Verstopfte oder undichte Abluftrohre bei Heizungsanlagen können Ursache einer Kohlenmonoxidvergiftung sein.
Holzkohlegrill im Haus
Holzkohlegrills, Gasgrills oder Heizpilze sind eine tödliche Gefahr in geschlossenen Räumen. Holen Sie diese nach der Benutzung auf Balkon oder Terrasse auf gar keinen Fall nach drinnen!
Kamin und Ofen
Bei der Verbrennung von Holz entsteht giftiges Kohlenmonoxid. Lassen Sie Ihren Kamin vom Fachmann installieren. Schornstein und Abluftrohe müssen regelmäßig vom Schornsteinfeger geprüft und gewartet werden.
Gasherd
Überall dort, wo Gas in einer offenen Flamme verbrannt wird, kann ein technischer Defekt zu erhöhten CO-Konzentrationen führen.
Für ausreichend Belüftung sorgen!
Erhöhte Gefahr im Holzpelletlager
Verbreitung innerhalb des Hauses
Lebensgefährlicher Leichtsinn
Grills oder Heizpilze gehören nicht ins Haus
Betreiben sie niemals einen Grill oder Heizstrahler im Haus oder in der Garage. Es besteht akute Lebensgefahr durch unvollständig verbrannte Holzkohle oder Gas.
Camping-Gaskocher nur draußen benutzen
Camping-Gaskocher oder Gasheizungen dürfen nicht im Zelt, Wohnwagen oder in anderen geschlossenen Räumen benutzt werden.
Gastherme im Badezimmer: Lüftung sicherstellen
Sorgen Sie im Badezimmer für ausreichende Belüftung, wenn Sie eine Gastherme bzw. einen Durchlauferhitzer dort installiert haben. Kleben Sie vorhandene Lüftungsschlitze z.B. in der Tür nicht zu. Reinigen Sie vorhandene Lüftungssysteme regelmäßig, damit ein Sauerstoffaustausch sichergestellt ist.
Vorsicht bei laufendem Motor ohne KAT in der Garage!
Moderne Autos mit Katalysatoren geben nur in den ersten Minuten Kohlenmonoxid ab. Sobald der Motor warm ist, filtert der Katalysator das meiste CO heraus. Ältere Automodelle bieten diese Sicherheit jedoch nicht.
Schleichende Vergiftung, tödliche Gefahr
Eine hohe Konzentration an Kohlenmonoxid führt bereits in kürzester Zeit zu Benommenheit, Bewusstlosigkeit und anschließend sogar zum Tode. Vor allem nachts im Schlaf merken die Betroffenen die Anfangssymptome nicht.
Aber auch niedrige Konzentrationen von Kohlenmonoxid (CO) können über einen längeren Zeitraum zu einer chronischen Vergiftung mit erheblichen Gesundheitsschäden führen.
Eine beginnende CO-Vergiftung verursacht Sehstörungen, Schwindel, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Übelkeit und wird oft falsch gedeutet.
Richtig reagieren im Kohlenmonoxid-Notfall
Verlassen Sie umgehend das Gebäude mit allen in der Wohnung anwesenden Personen!
Öffnen Sie Türen und Fenster, sofern möglich.
Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit!
Rufen Sie unter dem Notruf 112 Rettungsdienst und Feuerwehr!
Warten Sie draußen auf die Einsatzkräfte.
Informieren Sie nach Möglichkeit weitere Bewohner/Nachbarn über
die Gegensprechanlage oder telefonisch. Gehen Sie nicht zurück ins Haus.
Behandlung der Kohlenmonoxid-Vergiftung
Bei einer starken Vergiftung ist eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) nötig, bei der der Patient in einer Druckkammer mit reinem Sauerstoff behandelt wird. So kann das Kohlenmonoxid unter Druck aus den roten Blutkörperchen und Zellen „entfernt“ und wieder durch Sauerstoff ersetzt werden.